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Das Hunde 1x1 - Die Ruheübung

Die Ruheübung/Deckenübung

Eine wichtige Grundlage für einen entspannten Hund - TEIL 2 zum Hunde 1x1


Die Ruheübung, auch als Deckenübung bekannt, ist eine wunderbare Möglichkeit, deinem Hund und besonders deinem Welpen beizubringen, wie er sich in bestimmten Momenten auf eine festgelegte Fläche zurückziehen und zur Ruhe kommen kann. Diese Übung trägt nicht nur zur Entspannung deines Hundes bei, sondern stärkt auch die Bindung zwischen euch und sorgt dafür, dass dein Hund lernt, selbstständig zu entspannen. Die Decke wird dabei zu einem klaren Signal, dass es Zeit für eine Pause ist. Hier erfährst du, wie du diese Übung aufbauen kannst und warum sie so wertvoll für den Hund ist.

Was ist die Deckenübung?

Die Deckenübung ist eine Methode, bei der eine Decke auf den Boden ausgebreitet wird und der Hund darauf lernt, ruhig zu bleiben – ohne zusätzliche Kommandos wie "Sitz", "Platz" oder "Bleib". Die Decke selbst wird zum Signal für den Hund, dass es nun Zeit ist, zur Ruhe zu kommen. Wenn der Hund auf der Decke liegt, wartet er, bis er wieder "freigegeben" wird, was das Ende der Übung bedeutet. Diese Übung hilft, deinem Hund Selbstbeherrschung und Entspannung beizubringen, und sorgt gleichzeitig für eine klare Struktur im Alltag.

Warum ist die Deckenübung wichtig?

Die Deckenübung hat viele Vorteile für die Entwicklung deines Hundes:

 

  1. Entspannung und Selbstbeherrschung: Spielen oder "Hochfahren" muss ein Hund nicht lernen, Ruhe hingegen schon. Besonders Welpen und junge Hunde sind oft voller Energie und brauchen klare Anleitung, wann es Zeit für eine Pause ist. Durch die Deckenübung lernt der Hund, auch in aufregenden Situationen zur Ruhe zu kommen und sich selbst zu regulieren.
  2.  Stressbewältigung: In stressigen oder hektischen Momenten hilft diese Übung dem Hund, sich zu beruhigen. Auch in belebten Umgebungen wie Besuch oder einem Restaurant kann der Hund durch die Decke lernen, sich zurückzuziehen und abzuschalten.
  3. Vertrauen und Sicherheit: Der Hund verbindet die Decke mit einem sicheren Ort. Es wird zu einem Rückzugsort, an dem er sich wohlfühlt und entspannen kann, was insbesondere in aufregenden oder neuen Situationen sehr hilfreich ist.
  4. Stärkung der Bindung: Durch das gezielte Training und die positive Verstärkung wird die Kommunikation zwischen dir und deinem Hund verbessert. Der Hund lernt, dir zu vertrauen, und du gibst ihm die Sicherheit, dass er jederzeit zur Ruhe kommen kann.

 

Die Deckenübung Schritt für Schritt aufbauen:

  1. Wähle die richtige Decke: Zu Beginn, bei Welpen, solltest du eine Decke wählen, auf der du und dein Hund gemeinsam Platz habt. Bei älteren Hunden, reicht es, wenn sich der Hund ausstrecken kann und sich auf der Decke wohl fühlt. Achte darauf, dass sie an einem ruhigen Ort ausgebreitet wird, damit keine Ablenkungen von außen den Hund verunsichern.
  2. Gewöhnung an die Decke: Am Anfang geht es darum, den Hund überhaupt mit der Decke vertraut zu machen. Lege die Decke in den Raum und lass den Hund einfach schnüffeln und sich darauf niederlassen, wenn er möchte. Du kannst die Decke auch mit ein paar Leckerlis oder Spielzeug verstärken, um ihn positiv an die Decke zu gewöhnen. Achtung auf der Decke wird NICHT gespielt, getobt oder wild gekuschelt, das alles wäre kontraproduktiv, da es bei der Übung ja um Ruhe und Entspannung geht, sollte alles was auf dieser Decke passiert, sollte ganz in Ruhe passieren.
  3. Belohnung für den ersten Kontakt: Wenn der Hund auf die Decke geht oder sich darauf legt, belohne ihn sofort mit einem Leckerli und einem ruhigen, freundlichen „Gut gemacht“. Ziel ist es, dass er positive Assoziationen mit der Decke aufbaut. Dabei ist es wichtig, ruhig zu bleiben und den Hund nicht zu sehr zu stören, damit er sich entspannen kann.
  4.  Ruhephase einführen: Sobald der Hund auf der Decke ist und sie mit positiven Erfahrungen verknüpft hat, kannst du damit beginnen, dass er länger dort bleibt. Es ist entscheidend, dass der Hund ohne zusätzliche Kommandos zur Ruhe kommt – der bloße Hinweis, dass er auf der Decke ist, sollte ausreichen. Dabei ist es egal ob dein Hund auf der Decke liegt, sitz oder steht. Verlängere nach und nach die Zeit, in der er auf der Decke bleibt, ohne dass du ihm weitere Befehle gibst. Beginne mit wenigen Sekunden und steigere die Zeit langsam, während du ihn weiterhin ruhig belohnst, wenn er ruhig bleibt.
  5.  Selbstständiges Ruhen fördern: Sobald dein Hund auf der Decke bleibt, ohne dass du ein weiteres Kommando gibst, kannst du beginnen, die Ruhephase ohne aktive Belohnung zu verlängern. Der Hund sollte lernen, dass er auf der Decke bleibt, bis du ihn wieder freigibst – ohne dass er die Aufmerksamkeit von dir sucht.
  6.  Das Freigeben des Hundes: Das „Freigeben“ des Hundes sollte durch ein klar definiertes Signal erfolgen, wie zum Beispiel „Okay“ oder „Frei“. Wichtig ist, dass dieses Signal dem Hund mitteilt, dass er die Decke nun verlassen darf und sich wieder frei bewegen kann. Achte darauf, dass das Freigeben nur dann erfolgt, wenn der Hund wirklich ruhig ist und nicht, wenn er die Decke „erklimmt“ oder an dir zieht, um Aufmerksamkeit zu bekommen.
  7. Wegräumen der Decke: Danach wird die Decke weggepackt und nur für diese Ruheübung genutzt.

 

Wichtig

Geduld und Konsistenz: Wie bei jeder Hundetrainingseinheit ist Geduld gefragt. Dein Hund wird die Deckenübung nur dann verinnerlichen, wenn du regelmäßig mit ihm übst und ihn konsequent belohnst. Wende die Übung regelmäßig an, damit der Hund die Verbindung zwischen Decke und Ruhephase immer klarer versteht.

 

Vermeide Ablenkungen: Zu Beginn solltest du die Übung in einer ruhigen Umgebung durchführen, in der es wenig Ablenkungen gibt. Zu viele Reize können deinen Hund überfordern und die Konzentration erschweren.

 

Verknüpfung mit anderen Signalen: Du kannst die Deckenübung auch mit anderen Trainingsmethoden kombinieren. Nutze die Decke als sicheren Rückzugsort nach aufregenden Aktivitäten oder vor Ruhezeiten, um deinem Hund zu helfen, den Tag zu strukturieren.

 

Decke wegräumen: Packe die Decke nach beenden der Übung weg.

Fazit

Die Deckenübung ist eine wertvolle Methode, um deinem Hund zu helfen, sich zu entspannen und die nötige Selbstbeherrschung zu entwickeln. Besonders Welpen können von Beginn an von dieser Methode profitieren, aber auch ältere Hunde können durch konsequentes Training lernen, dass die Decke ein Ort der Ruhe ist. Mit Geduld, positiver Verstärkung und einer klaren Struktur wird dein Hund schnell verstehen, dass es auf der Decke Zeit für eine Pause gibt – und dass diese Pausen für ihn genauso wichtig sind wie die aufregenden Aktivitäten.


 

Kanntest du die Deckenübung schon? - Machst du die Ruheübung regelmäßig mit deinem Hund?

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